Österreich; Urlaub mit dem eigenen Pferd ist fast überall möglich
Einige Impressionen von uns aus der Region der Kalkalpen, dem Waldviertel, aus dem Hauswaldruck und ein Streiflicht vom Weinviertel.
Jede Region hat seinen Reiz, ist extrem unterschiedlich in der Natur und auch die Menschen sind verschieden. Alle gemeinsam bieten echte Freude für die Seele, sind für Reiter und Pferd angenehm und das Reiten ist leistbar. Reiten in Österreich, mal abgesehen von den vielen Geboten und Verboten, hat uns ebenfalls begeistert wie unsere Touren in Europa.
Hautnahes Erleben, so wie die Region ist, ihre Menschen und das normale Leben sind immer unsere Ziele. Darum enden wir nie in einem Luxus – Hotel mit Reitstall ab, oder gar in einer jener Edelabsteigen, wo Reiteruniformen und polierte Schaftstiefel dominieren.
Manuela und ich, wir haben 18 Jahre lang zwischen Gauchos und Anden, Pferde bewegt. Wir kennen den Staub zwischen den Zähnen, steile Pfade, auf Steinen am rauchenden Feuer zu sitzen und das Reisen mit Pferden ohne Komfort. Unsere Anlaufspunkte, die Reitställe, zu denen wir fahren finden wir am Internet. In der Regel kosten die Pferde mit Heu und Koppel Euro 10,00. Boxen oft etwas mehr, aber selten Euro 15,00 (Stand 2013). Unseren Trailer parken wir immer in der Nähe und oft neben der Koppel, wo unsere Criollos stehen, dafür wurde uns noch nie etwas berechnet.
Die Kalkalpen – Reiten im Nationalpark
Zu Gast bei Claudia : Crazy Hill Riders
„Stellt mal dort euere Pferde rein, Heu liegt da vorne, Wasser ist dort und dann holt Euch einen Kaffee“ begrüßt uns Claudia. Wir sind mitten in den Bergen, ja auf einem kleinen Berg mit schönen Aussicht, da konnte es Claudia gar nicht schwer fallen diesen Namen zu finden, wie ihre Ranch heißt: Crazy Hill Riders
So abwegig ist das gar nicht, „Oh dasy lasy you are crazy“! Crazy, na ein wenig verrückt muss man schon als Frau, so wie Claudia, sein, um eine Ranch auf dem Berg allein zu unterhalten. Und Crazy trifft auch für einige Trails zu, besonders für Reiter, die noch nicht Berge, oder wie hier die Alpen, gewöhnt sind.
Claudias Hof ist einfach, schön gelegen, ihre Persönlichkeit vermittelt eine echte menschliche Atmosphäre, hier ist es urig.
Unseren Criollos steht eine kleine Koppel zur Verfügung und einfache Boxen, aber alles okay, ich spüre es, das Barometer unsere Pferde stimmt. Sie reflektieren Gelassenheit , vertraute Bewegungen und zeigen keine Nervosität. Hier sind wir alle richtig!
Und ein bisschen „Wild West“ out there gibt es auch in den kalkigen Alpen
Claudias Hof liegt am nahsten am Nationalpark Kalkalpen, die anderen sind etwas weiter davon entfernt, doch da wäre noch die sehr schön gelegene Pferderaststation Karimi, nur die gibt es nicht mehr, denn dort ging es richtig cowboymäßig zu. Eben richtig Crazy: Die hiesigen „Ureinwohner“ vertrieben mit allen möglichen „Aktivitäten“ die Pächterin, die „fremde Weiße“. Höhepunkt des fast westernmäßigen Ablaufs waren dann Schüsse über die Pferde von Pächterin Karimi, ihre Nerven waren blank, sie packte die Koffer – und die Indianer, nein die „Ureinwohner“, ach auch nicht, ich glaube man nennt sie die Einheimischen, jedenfalls siegten die!
Ganz so wild geht es aber nicht überall in den Kalkalpen zu, mal abgesehen von einigen Wanderreitstationen, die der Forstgesellschaft gehören, denn dort werden für Übernachtung auf der Matratze und Pferd in der Koppel Preise verlangt, wo sich der Cowboy im Sattel fragt: Wollt ihr eigentlich Reittourismus? Aber der Cowboy ist nicht blöd, reitet vorbei oder erst gar nicht dorthin, denn viele Reiterhöfe, die in dem Prospekt „Auf ins Pferdeland“ – Pferdeland Nationalpark Kalkalpen gelistet sind, bieten zu gleichen Preis ein gutes Zimmer inkl. Pferdeunterkunft.
Mensch ich würde ja so gerne mit Crazy und Wild aufhören, aber es geht weiter, weg von der Skala den schon berichteten wilden Geschichten weiter zu den schönen wilden Stories.
Und davon gibt es hier viele, tolle Geschichten über Reiten auf wilden Trails durch die wunderbare Natur.
Wanderreiten in mitten der Kalkalpen vom Feinsten
Erste Sahne, etwas wild vom Trail, aber kein Risiko war unser Ritt über Kleinerberg vorbei am Berg Steyreck runter zum Jagahausl. Toller Trip mitten durch wunderbare Natur, oft am Bach entlang, mit erstklassigen Aussichten in die kalkweißen Berge. Die Raststation Jagahausl liegt einmalig zwischen den Bergen eingebettet. Hier genossen wir eine gute „Sause“ und wussten ja noch nicht, dass es eine Steigerung geben kann. Von dort weg, nach einer Stunde erreichten wir die Blumauer Alm. Das war noch einmal eine Nummer besser, aber die echte Steigerung kam, als wir einfach die engen Trail in Richtung Feichtauer Seen geritten sind. Natur pur, kein Mensch, weite Sicht in die Berge und nichts erinnert mehr an die Zivilisation.
Wettrennen – komisch oder lustig? – mit den Mountain Bikern zur Hansalm
Auf dem Tagesritt zur Hansalm taten mir ein wenig unsere Pferde leid, denn der „Trail“ ist kein Trail, sondern eine recht harte geschotterte Forststrasse.
Wahrscheinlich hatte auch meine Stute Illusa Mitleid mit mir, denn sie kennt meinen Pioniergeist und Naturverbundenheit, und ahnte wohl wie dämlich ich mich im Sattel vorkam, da uns ständig irgendwelche Mountainbiker überholten, und wenn es bergauf ging, wie wir dann die Keuchenden, schiebend ihr Rad, wieder einholten. Landschaftlich eine sehr schöne Ecke und die Hansalm, ganz nette Wirtsleute, sicher eine Reise wert. Aber ich denke entweder mit dem Mountainbike, oder noch einfacher, von der anderen Seite mit dem Auto.
Echte Reittour für Wanderreiter in das Herz der Kalkalpen
Mitten durch die Natur, vorbei an alte Wälder, steile Pfade und am Berg Hahnbaum entlang ist die Tour über Kleinerberg, dort extrem links weg (nicht gut beschildert) nach Patzl und dann über Waldwege wieder zurück zur Crazy Hill Ranch. Was für Pfadfinder, denn auf dem Rückweg braucht man etwas Gespür um Claudias Ranch wieder zu finden. Beruhigend ist für alle, die gut sehen können, die Tatsache man kann sich nicht verreiten, denn im Norden ist der 1453 m hohe Hahnbaum, eine gute Orientierung, und im Süden das breite Tal. Uns hat dieser Ritt sehr gefallen weil man da wirklich mitten drin ist!
Wunderbar war für uns die Kombi: Claudias Hof und die Kalkalpen
Die Kalkalpen sind eine Reise wert, besonders auch im Sommer (wir waren im Juli dort), wenn in tieferen Lagen Österreichs oder in Europa die Pferdebremsen und Mücken die Pferde bis auf Blut verfolgen, denn dort oben waren wir so gut wie verschont. Teilweise nicht ein blutgieriger Flieger für Stunden. Claudias Hof ist eine gute Ausgangsbasis, man kann dort mit eigenen Pferden anreisen, oder den guten Service von Claudia nutzen, sie hat Pferde, führt Touren und kennt die Ecke als „Ureinwohnerin“ wie ihre Hosentasche.
Unser Tipp und Infos zu Kalkalpen
Pferdehof Schober „Crazyhillriders“
Reiterhof, Natural Horsemanship, eigene Pferde, Gastpferde, Tagestouren, Mehrtagestouren, Gästezimmer in der Ranch, gemütlich und urig, leistbar für Otto – Normalbürger!
Claudia Schober
+43 (0) 664 3449910
Dambach 7
A – 4580 Windischgarsten
Emai: crazyhillriders@msn.com
Web der Region, auch andere Anbieter, und hier die Info über den Crazy Hill Rider Hof
http://www.urlaubsregion-pyhrn-priel.at/rosenau-am-hengstpass/oesterreich/poi/430000020/reiterhof-schober.html
Infos z.B. Broschüre „Auf ins Pferdeland“ Nationalpark Kalkalpen
unter www.pferdeland-nationalpark.at
HAUSWALDRUCK – Wanderreiten bei Freunden
Criollo Hof in Österreich
Öfters war ich schon bei diesen aktivem Pferdemenschen im Hauswaldruck. Andrea und Toni, immer in Aktion mit ihren Criollos, leben in Österreich nach der deutschen Grenze in Ampflwang. Tatsächlich verbindet uns mit diesen lieben Pferdemenschen nicht nur die Criollos, sondern schon fast ein traditionelles Besuchen über Jahrzehnte, denn wir teilen auch viel Privates. Damals, als wir noch die Hazienda in Chile betrieben, besuchte ich den Criollo Hof, weil ich dort die schönsten reinrassigen Criollos von Österreich gefunden hatte. Heute haben sie noch einige Pferde, bieten Tagesritte an und genauso wie sie selbst, genießen die Gäste den urigen Bauernhof, in dem sie leben.
Direkt von der „Hoftür“ kann man losreiten und diese Ecke bietet viele wunderschönen Reitwegen im Hausruckwald. Wir selbst sind einige Trails geritten, wie z.B. über den Kreuzweg, einfach Klasse und gut beschildert. Wer nicht mit seinem eigenen Pferd anreist kann bei Andrea geführte Tagestouren buchen, sie kennt die Ecke wie ihre Westentasche. Neben der sehr schönen menschlichen Atmosphäre gibt es gemütliche Gästezimmer im Bauernhaus, und für mich wichtig und wirklich eine großartige Erfahrung ist die Pferdeausbildung und Haltung. Tolle relaxe Tiere wo das Ausreiten stressfrei Spaß mach!
Unser Tipp um schöne Criollos zu erleben
Andrea und Toni Brand – Criollo Hof – Gastboxen und Weide. Geführte Tagestouren, Kutschenfahrten, Gästezimmer, schöne Criollos, gute Freunde von uns und nette Wanderreitstation
Lukasberg 10
4843 Ampflwang i.H., Österreich
Tel.: +43 (0) 664 51 09 726
E-Mail: office@criollo.at
Webseite:www.criollo.at
Und noch einmal sind wir in Amppflwang, diesmal nicht nur zum Vergnügen, Manuela ist im Linda Tellington Jines TTouch aktiv!
AMPFLWANG CRIOLLO HOF BRAND 2 Tages Kurs 09.08.- 10.08.2014
Text Manuela Paradeiser
Ich wurde vom Criollo Hof eingeladen einen zwei tägigen Kurs abzuhalten. Es waren vier Teilnehmer mit ihren Pferden, einem Muli und ein Esel.
Der Muli von Verena läßt sich nur von Verena und das auch nicht immer ohne Risiko an der Hinterhand anfassen. Soli (Muli) ist nett sie beginnt hefig mit dem Schweif zu schlagen bevor sie Tritt. Neben dem allgemeinem Programm:
Abstreichen mit der Gerte und mit Knauf auf die Hufe klopfen, Kopfsenken, Waschbär und Liegender Wolkenleopard am Gesicht mit Aufmerksamkeit auf die Tränendrüsen, der Ohrenarbeit und den TTouches am Maul.
Wolkenleopard, ZigZag am ganzen Körper und dem Lecken der Kuhzunge,
habe ich für Soli die Schweifarbeit, TTouches an der Hinterhand und die Beinarbeit empfohlen. Am 2.Tag konnte auch ich diese bei Soli durchführen. Verena ist begeistert wie schnell und effektiv Soli reagiert hat.
Verena hat noch mit ihren Paso Peruano gearbeitet. Ihn will sie auf das Lindell umstellen. Vandango steckt noch in der Grundausbildung. Verena geht so gut wie nur mit ihm ins Gelände und da ist er gut zu Reiten. Am Platz viel mir sofort auf in welchem engem Rahmen Vandango geht. Andere Teilnehmer dachten er Lahmt. Verena sagt er geht immer so. Unser Programm:
Viel Beinarbeit und Schulterlösen auch Aufgerollte Python an der Schulter. Bei dieser Arbeit hat er auch die sonst so lästigen Fliegen vergessen.
Mit dem Lindell (ich hatte Verena an die Longe genommen und Schritt für Schritt „freier“ gehen lassen) ist sowohl Verena als auch Vandango schnell zurecht gekommen. Sie sagt sie merke keinen Unterschied zu ihrer Zäumung nur, daß sie denkt es ist auf jeden Fall besser für Paco ohne Gebiss. Verena ist am Pferd sehr verspannt und ich denke das verbessert auf keinen Fall Vandongo´s Schritt.
Meine Anregungen: Zügel ausstreifen, Treiben mit dem „ Tatata“ hat Verena sofort super gemacht, und damit Verena im Becken weicher wird hab ich ihr das Fahrrad rückwärtsfahren mit achtsamen Fersen nach unten drücken empfohlen. Sie hat sich sofort wohl gefühlt in dieser Bewegung. Verena ist eine große Freude für mich denn bis jetzt hab ich noch niemanden gehabt der das von mit Gezeigte so schnell und effektiv umsetzten konnte.
Tschato der Araber Schimmel von Andrea hat Narcolepsie. Ich hatte bis dato noch nichts von dieser Erkrankung gehört. Tschato fällt so ca. alle 14 Tage plötzlich um. Wohl wenn er sich zu sehr entspannt und in eine Tiefschlafphase kommt. Andreas Anliegen, denn gegen die Krankheit selbst kann man wohl nichts machen, aber Tschato ist eigentlich ein eher unruhiges Pferd und sie wollte gerne TTouches zur Entspannung lernen. Auch möchte sie ihn gerne ohne Gebiss reiten. Hilfe gegen den extremen Gurtzwang.
Andrea sagt sie kennt gut die Anzeichen und kann ihn „wecken“ bevor er fällt.
Neben dem allgemeinem Programm:
Abstreichen mit der Gerte und mit Knauf auf die Hufe klopfen, Kopfsenken, Waschbär und Liegender Wolkenleopard am Gesicht mit Aufmerksamkeit auf die Tränendrüsen, der Ohrenarbeit und den TTouches am Maul.
Wolkenleopard, ZigZag am ganzen Körper und dem Lecken der Kuhzunge,
habe ich den Muschel TT, Tarantel zieht den Pflug und das Bauchheben mit dem Handtuch und dem Sattelgurt empfohlen. Hat Tschato auch alles super gut angenommen.
Der Wolkenleopard am Hals hat ihn dann doch etwas zu sehr entspannt und Andrea hat heftig auf ihn eingeschlagen um ihn zu wecken bevor er fällt. Nun ich habe ihr die kräftigen Zig Zag´s, die Bärenpranke und den Regenbogen empfohlen. Hat Andrea gut gefallen denn bis jetzt hatte sie ihn durch heftiges schlagen aufgeweckt und die Zig Zag´s gefallen ihr besser und wie ich erfahren habe spricht er auch gut darauf an.
Das Reiten mit dem Lindell hat Andrea und auch Tschato schnell angenommen. Seine Tritte wurden raumgreifender und er hat sich im Genick und Hals sichtlich entspannt.
Sehr interessant war für mich das Arbeiten mit „Donky“ dem Esel. Er ist drei Jahre. Edith hat ihn als Baby bekommen und geht viel mit ihm spazieren, „schmust“ und herzt ihn viel. Er hat aber so gut wie keine Ausbildung. Oft möchte Donky nicht dorthin wo Edith möchte und dann kommt es zum Kampf den Donky oft dann auch gewinnt. Stehenbleiben wenn Edith das möchte sieht so aus, Edith stemmt sich mit ihrem Körper gegen Donkys Brust. Gerne möchte sie Donky anreiten macht sich aber Gedanken ob er sie aufsitzen lässt.
Meine Empfehlung: Das Thema ist nicht ob er Edith aufsitzen lässt sondern was passiert danach. Sie hat ja schon vom Boden her keine Kontrolle über Geschwindigkeit und Richtung, wie soll das im Sattel funktionieren.
Empfehlung:
Abstreichen mit der Gerte und mit Knauf auf die Hufe klopfen, Kopfsenken, Waschbär und Liegender Wolkenleopard am Gesicht mit Aufmerksamkeit auf die Tränendrüsen, der Ohrenarbeit und den TTouches am Maul.
Wolkenleopard, ZigZag am ganzen Körper und dem Lecken der Kuhzunge, den Muschel TT, Tarantel zieht den Pflug und das Bauchheben mit dem Handtuch zur Vorbereitung für den Sattel und Gurt.
Führposition Anmutiger Gepard
Erst wenn sie Donky im Anmutigem Gepard ohne viel Zug auch im Gelände führen kann können wir ans Reiten denken. Edith hatte sich sehr schwer getan sich von ihrem lieben Donky zu entfernen (beim Führen) hat sich aber sehr bemüht so wie auch Donky der von Allem und Jedem abgelenkt und angezogen wurde, ging am zweiten Tag wesentlich feiner und kooperativer mit Edith am Platz. Es war sehr schön zu sehen wie Harmonie in ihr Zusammensein kommt.
Donky fürchtet sich auch vor z.B. Satteldecken,… Ich habe Edith gezeigt wie sie Donky langsam uns Sicher mutiger machen kann. Im November möchte diese Gruppe einen Aufbaukurs und ich habe Edith zugesagt wenn Donky mit Sattel im Anmutigem Gepard im Gelände mit ihr spazieren geht dann wenden wir uns dem Anreiten zu.
Für mich waren die Tage sehr lehrreich. Besonders gefreut habe ich mich über die begeisterte Mitarbeit der Teilnehmer, der Zwei- wie der Vierbeiner!
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WALDVIERTEL – Reiten in einer intakten Welt
Reiten im Waldviertel bedeutet Mythos, Natur und Romantik
Das Waldviertel ist schon immer ein Thema in der Freundschaft mit Manuela gewesen, denn Manuelas Mutter, sie heißt Luise bei uns, ist dort in einem kleinen Schloss aufgewachsen. Nein nicht als Fürstin, sondern als Tochter von Angestellten der adligen Familie. Und durch die gemeinsamen Reisen mit ihrer Mutter und den vielen Erzählungen über das Waldviertel steckte bei Manuela im Herzen der Virus Waldviertel. Für mich verständlich, aber schwer nachvollziehbar. Das änderte sich bei mir total bei diesem, meinem ersten Besuch im Waldviertel.
Waldviertel heißt mehr als Wald. Da ist der Mythos der vielen sagenumwobenen Geschichten gepaart mit unverfälschter Natur. Dazu passen dort die kleinen Dörfer mit ihren urigen Menschen. Dort empfindet man Wohlfühlen verbunden in einer urtypischen Gegenwart, ein Stück Österreich das es nur dort gibt, eben im Waldviertel.
Camping, Gastpferdeboxen und Restaurant an einem Platz
Zwischen magischen Steinen und Wald, mitten auf einer satten grünen Wiese campen wir bei dem Reiterhof Einfalt in Kinzenschlag. Die Criollos stehen in schönen Gästeboxen und tagsüber auf der Koppel. In der edlen Dusche rinnt bei mir das heiße Wasser runter. Luxus pur in einer Welt, wo noch vor 20 Jahren die Menschen teilweise das Wasser mit dem Eimer schleppten. Wir genießen die herrliche Anlage, auch Manuelas Mutter, die uns besuchen kommt.
Diese Region, das Waldviertel, ist bei vielen unternehmungslustigen Reitern bekannt wegen der guten Reitwegnetze und deren fantastischen Markierung. Anders, als in anderen touristischen Gegenden Österreichs, ist das Abzocken im Reiturlaub hier nicht üblich. Man braucht weder eine Plakette noch zahlt man irgendwelche erfundenen Abgaben an die Gemeinden. Dafür erwartet uns eine wunderschöne Landschaft, und nicht nur das, eine super Reitwegenetz noch dazu.
Reiten durch die Einsamkeit
Täglich sind wir unterwegs mit den Pferden. Unser Campingplatz liegt in Kinzenschlag. Und die Wanderreitkarte ist erstklassig, die Beschilderung ebenfalls, wir erkunden die wunderschönen Wälder von Gemeindereut. Vom Panorama her ist für uns der Ritt über Kleinpeterholz zum Langschlägerwald das Highlight. Es geht durch enge Täler, am Fluss Zwetel entlang hinauf auf die Bergkämme. Oft verlassen wir, dort wo es erlaubt ist, die Reitwege und reiten über enge Pfade oder anderen Forstwegen durch die hügelige Landschaft. Selbst in den kleinsten Dörfern wie Schönbichl oder Griesbach gibt es gute Wirte. Hausmannskost vom Feinsten und preiswert in schöner Atmosphäre.
Am Campingplatz treffen wir wieder Manuelas Mutter, grillen gemeinsam frische Forellen, genießen immer wieder einheimische Produkte wie Käse und Wurst, und ich kann gut verstehen dass sich hier die Wanderreiter wohlfühlen.
TTouch und Bodenarbeit mit Pferden interessiert die Waldviertler
Es geht weiter durch das Waldviertel zum Reiterhof von Oase MoLyViCa. Hier ist die Landschaft anders, weiter, flacher und geprägt von kleinen Dörfern. Etwas für Reiter, die nicht nur Natur erleben wollen, die sich auch nach etwas „Urbanes“ im Sattel sehnen. Hier sind die Wege durch pure Natur kürzer und schnell ist man wieder in einem Dorf. Kontrastreich und interessant.
Menschlich ist für uns die Begegnung mit Amei eine Bereicherung. Und “Oase” stimmt, denn hier geht alles harmonisch und gelassen zu. Amei, recht alternativ passte genau in das alternative Image des Waldviertels. Sie lebt in einem netten kleinen Bauerhof mit 8 Pferden. Hat dort allein, neben dem Beruf einer Hebamme, 3 Kinder groß gezogen, die Pferde versorgt, Reitunterricht gegeben und so fast nebenbei der Hof renoviert. “Kaffeepause, wir müssen mal reden”! war typisch für unsere Gastgeberin, denn Gespräche ob am gemütlichen Gartentisch oder beim Grillen am Feuer, gehören hier einfach dazu. Wir fühlen uns hier sehr wohl, auch unsere Pferde, die auf einer schönen grünen Graskoppel weiden und Heu haben.
Amei reitet ihre Pferde mit dem Schnürli – Halfter und liebt gewaltfreies Reiten. Manuela, die mit nach der TTouch Methode von Linda Tellington Jones Pferde ausbildet, findet in Amei einen begeisterten Fan. Gemeinsam arbeiten sie im Roundpen mit Pferden und Manuela vermittelt dabei einige Ideen der Ttouch Ausbildungsmethode zur Pferdausbildung. Überhaupt, wir treffen oft auf unseren Reisen Wanderreiter, die sanft mit ihren Pferden umgehen und recht viele mit gebissloser Zäumung reiten, so wie Amei.
Auch hier sind wir mit den Pferden unterwegs und erkunden die Umgebung. Enorm viel haben unsere Pferde auf den Reisen gelernt, neu für sie ist hier das Überschreiten von Bahnübergängen mit glänzenden Schienen. Der Sommer jetzt, nein die Bremsenplage, gibt uns ganz klar zu verstehen, Reiten geht nur von der Morgendämmerung bis 09.00 Uhr und dann wird es fast unerträglich für die Tiere.
Unser Tipp: Schöne Wanderreitstation wo alles stimmt!
Reitstall und Camping im Waldviertel – Gastpferdeboxen, Gästezimmer, Restaurant, Camping – gute Wanderreitstation
Familie Einfalt
Telefon: +43 (0) 2812 / 83 20
Kinzenschlag 11
3920 Groß Gerungs
E-Mail: camping@einfalt.net
www.camping-im-waldviertel.at
Reitstall Oase MoLyViCa im Waldviertel – Gastpferdeboxen, Reitunterricht, Gästezimmer – ein urig menschlicher Platz!
Amei Neubauer
3860 Heidenreichstein
Tel: 0043 664/371 38 25
E-Mail: hebamei@gmx.at
Waldviertel Infos:
Karte Pferdeparadies Waldviertel Hochland Euro 3,00 erhältlich vor Ort. Webseite der Region: www.pferdeparadies-waldviertel.at
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Waldviertel – Way West!
Auf runde 1000 m Höhe fast wie in Kanada
Waldviertel klingt nach Romantik, individuellen Leben und Menschen, Waldviertel das ist pure Natur. Klar gibt es ein Reitwegenetz. Klar ist auch, in vielen Ecken des Waldviertels kommt jeder Fußgänger besser weiter, als ein Reiter. In der Umgebung von Karlstift und davon weiter westlich ebenfalls „regieren“ Landbarone, Forstgesellschaft und Jäger, die wie einer im Dorf mir sagte „die Plage für Reiter sind“! So ist es auch, in dieser Gegend hört die Reiterromantik auf, weil sie erst gar nicht begonnen hat: Reitverbot!
Ich bin allein unterwegs, mit mir unsere beiden Criollo Stuten und die Hündin Senta. Nahe den luftigen Boxen vom Biohof Altman – Kunes parkt mein Gespann. Die Pferde haben gute groß Gastboxen, aus Holz gezimmert, mit guten Heu. Preislich übertrifft hier das Waldviertel Schweizer Preise (nach meiner Erfahrung die Höchsten in Europa) für die Pferde – das passt einfach nicht in die Atmosphäre. Denn nicht nur die Umgebung ist erstklassig, auch die Besitzer Helena und Werner. Sie kümmern sich um alles, sind hilfsbereit und naturverbunden mit einer guten Lebensphilosophie.
Und ideal liegt auch der Hof. Nur wenige hundert Meter trennt den Hof von der Grenze nach Tschechien. Ein wahrer Segen für den Reiter, denn hinter der Grenze, eben in Tschechien, wo es enorm stark naturverbundene Menschen gibt, gibt es auch kein Reitverbot wie in Österreich.
Immer und überall erlebe ich das Gleiche. In den ehemaligen „sozialistischen Ländern“, und da haben wir schon viele bereist, existieren keine Reitverbote.
Es scheint, wenn Gesellschaften sich durch sogenannten Wohlstand (der ja kein Menschlicher ist) hochgejubelt haben, das dann die elitären Wichtigtuer ihre ganze Energie dazu verwenden, Menschen das Leben unfreundlich zu gestalten, eben Landbesitzer, Jäger, der Forst! Traktoren, Kahlschlag, Jägerjeeps und was da noch alles durch die Wälder pflügt, scheint nicht zu stören oder gar das Wild zu beruhigen.
Nur wir auf dem Pferde lernen dem Wild das Rennen!
Rüber machen… Mensch vor 25 Jahren wäre man an der Grenze erschossen worden, ist ein tolles Gefühl. In Tschechien genieße ich die wunderschönen Wälder, die ja schon ein Teil des Böhmerwaldes sind. Hier bin ich unterwegs, mit unseren beiden Criollo – Stuten, stundenlang, frei, ungezwungen und gut gestimmt, die Landschaften sind einfach Klasse.
Ich bin nur auf der „Durchreise“, aber Helena kennt die Ecke bestens, und weiß zu erzählen: „Hier kannst Du tagelang wunderschön Reiten“!
Das glaube ich gerne. Die Ranch von Helena und Werner, nennt sich Working Cattle Ranch. Hier werden Kurse und Weiterbildung im Western Reiten angeboten. Die „Cattle“ auf dem Biohof hier im Waldviertel existieren nicht nur für Trainingszwecke, sie werden auch als erstklassiges Biofleisch angeboten.
Mitten im Waldviertel, wo man echten Dialekt spricht, den ich niemals verstehen würde, klingt ja Working Cattle Ranch wie außerirdisch eben Englisch, nach USA oder Kanada. In beiden Ländern kenne ich den „Westen“ und muss ehrlich sagen, in dem Moment, wo ich mit den Criollos dort über die weite Landschaft geritten bin……. das könnte auch Wyoming oder Nordkanada sein!
Kontaktdaten für Reiter, Western Reiter und Menschen, die Biofleisch gerne genießen:
Helena Kunes & Werner Altmann
3973 Karlstift, Stadlberg 15
Tel.: +43-2816-400 Email: office@biohof-altmann.at
Web: www.working-cattle-ranch.at
Weinviertel – die unendliche Weite erleben
Über das Weinviertel etwas Ernsthaftes zu schreiben wäre vermessen, denn wir waren dort nur zwei Tage. Die endlos weite flache Landschaft hat ihren eigenen Reiz. Sicher gibt es dort ellenlange Reitwege, die Region ist recht dünn besiedelt, und die weiten Landschaften lassen erahnen wie schön man dort auf den vielen Feldwegen auch gut galoppieren kann.
Unser knapper Eindruck dort war total positiv, denn auch die Menschen und kleinen Dörfer strahlen eine Gemütlichkeit aus. Im Interent ist viel über das Reitwegenetz Weinviertel zu finden. Ein guter Kenner ist Leo, wo wir in schönen Gastboxen unsere Pferde eingestellt hatten, und er ist auch sehr aktiv im Kutschenfahren.
Unser Tipp für das Weinviertel
Reiterhof im Weinviertel Österreich – Gastpferdeboxen, Kutschfahrten, Gästezimmer im Ort,
Leo Janka
+43 (0)676 7979 610
Hauptstrasse 88
2275 Bernhardsthal